Für ein attraktives und lebendiges Schlossensemble Biesdorf
Als im September 2016 Schloss Biesdorf nach dem denkmalgerechten Wiederaufbau festlich wieder eröffnet wurde, war das für unseren Verein, der sich seit 2001 dieses Ziel als „Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf e.V.“ gesetzt hatte, ein besonderer Moment. Nunmehr hat sich die Einrichtung als viel beachtete kommunale Kunstgalerie etabliert. Unser Verein, jetzt unter dem Namen „Freunde Schloss Biesdorf e.V.“, stellt sich aktiv den neuen Aufgaben zugunsten dieses attraktiven Schlossensembles im Osten Berlins. Dabei werden wir weiterhin vielfältige Bürgerinteressen einbringen. Folgende Schwerpunkte des bürgerschaftlichen Engagements verfolgen wir:
1. Wir arbeiten weiter aktiv als Freundeskreis für das Schloss Biesdorf als Ort der Kunst, Geschichte und Begegnung und werden gemeinsam mit dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf und der Galerieleitung dafür interessierte Bürgerinnen und Bürger, andere Vereine, Unternehmen und Gremien zur Mit- und Zusammenarbeit gewinnen. Wir freuen uns über jede Unterstützung unseres Vereins, auch über neue Mitgliedschaften.
2. Wir wirken dabei mit, im Schloss Biesdorf eine attraktive und anspruchsvolle Kunstgalerie mit Themen der Gegenwart zu gestalten, die auch Kunstwerke und Künstler aus Marzahn-Hellersdorf und seinem Umfeld einbezieht. Entsprechend den Richtlinien der Fördermittelgeber soll weiterhin die Kooperation mit dem Kunstarchiv Beeskow und die Präsentation von DDR-Kunst wesentlicher Bestandteil der Ausstellungen sein. Schloss Biesdorf soll zu einem überregionalen Kulturort mit großer Reichweite verstetigt werden.
3. Wir sind weiterhin bestrebt, das künstlerische Erbe des Berliner Ehrenbürgers Otto Nagel möglichst umfangreich und dauerhaft im Schloss Biesdorf oder der näheren Umgebung zu zeigen. Damit erfährt dieser prominente realistische Maler des 20. Jahrhunderts an seinem letzten Lebensort in Berlin-Biesdorf endlich eine angemessene Würdigung. Wir erinnern an schon 2011 getroffene öffentliche Absichtserklärungen der Gremien des Bezirks.
4. Wir treten für eine die Galerienutzung ergänzende weitere Öffnung des Schlosses Biesdorf für die Bürger ein. Sonntagskonzerte, andere geeignete Veranstaltungen, Projekte mit Kindern und Schulen, Kurse und Gesprächsrunden sollen die Bürger ermutigen, ihr Schloss auch mit einer großen Vielfalt an unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten „in Besitz“ zu nehmen. Unsere Vortragsreihe mit der Volkshochschule, die Veranstaltungen der „Biesdorfer Begegnungen“ und unsere öffentlichen Führungen dienen diesem Anliegen.
5. Wir unterstützen mit unseren Möglichkeiten weiterhin die bauliche Vervollkommnung des Schlosses Biesdorf, sowie die weitere denkmalorientierte Gestaltung des Schlossparks (wie z.B. die Sanierung des Schlossteiches inkl. der Fontäne oder die Wiederherstellung des Jugendstiltors). Das Vorhaben der Klimatisierung der Ausstellungsräume als Voraussetzung für die Präsentation empfindlicher Kunstwerke sollte schnellstmöglich abgeschlossen werden.
6. Wir sind überzeugt, dass im Schloss die über 150 jährige Geschichte des Denkmalensembles – eine Bau-, Industrie-, Garten- und Zeitgeschichte, die in vieler Hinsicht ein Spiegel Berliner Geschichte ist -, eine vertiefte Darstellung erfahren muss, damit sein „Genius loci“ erkennbar ist. Daran besteht auch ein starkes Interesse der Schlossbesucher. Dabei sind alle Facetten der Schlossgeschichte zu berücksichtigen und verstärkt neue bzw. aktualisierte Dokumentationen und Veröffentlichungen zu nutzen. Einen geeigneten Anlass dazu sehen wir im 100jährigen Jubiläum der Übernahme des Schlosses Biesdorf in das Eigentum des Landes Berlin im Jahre 2027. Dieser Jahrestag sollte genutzt werden, den Dokumentations- und Informationsstand zu Schloss und Park Biesdorf auf einen neuen Stand zu bringen und das Jubiläumsjahr für inhaltlich hochwertige und überregional wirksame Veranstaltungen zu nutzen.
7. Die Tradition des Biesdorfer Blütenfestes, die 2024 wieder aufgenommen wurde, bedarf einer unbedingten Fortsetzung. Unser Verein sieht hier das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf in der Pflicht und unterstützt mit seinen Möglichkeiten alle Bemühungen, dieses berlinweit bekannte und von der Bevölkerung gefeierte Volksfest als regionale Großveranstaltung wieder jährlich durchzuführen.
Prof. Dr. Gernot Zellmer, Vorstandsvorsitzender