Das MoMA in Beeskow

 

Einigen märkischen Medien war kürzlich eine kleine Sensation zu entnehmen: das weltberühmte Museum of Modern Art in New York schickte elf Kurator-Innen nach Beeskow im Landkreis Oder-Spree. Sie machten sich dort mit den Artefakten des Kunstarchivs Beeskow vertraut und besuchten außerdem das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt. In den Osten Deutschlands gekommen sind die Mitarbeiter des weltberühmten Museums, um sich für ein Forschungsprojekt einen Überblick über Sammlungen ostdeutscher Kunst zu verschaffen.

Florentine Nadolni, die Kunstarchiv und Dokumentationszentrum leitet, und Dr. Angelika Weißbach, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Beeskower Bestandes, nahmen die Kuratoren des MoMA im Eilzugtempo mit auf eine Reise durch das Kunstarchiv. Florentine Nadolni erläuterte die     ungewöhnliche Entstehungsgeschichte der Sammlung. Besonders interessiert zeigten sich die Gäste an den Druckgrafiken, die den größten Anteil am Bestand des Kunstarchivs ausmachen. Dr. Angelika Weißbach stellte u.a. thematische Mappen mit grafischen Arbeiten von Carlfriedrich Claus, Michael Morgner, Max Uhlig und Klaus Hähner-Springmühl vor.

Frau Nadolni erläutert die aktuelle Plakatausstellung (Foto: Behnke, LOS)

 

Frau Dr. Weißbach präsentiert Grafikmappen (Foto: Behnke, LOS)

 

Das MoMA adelt damit Bestände des Kunstarchivs Beeskow und bestätigt die Redensart, wonach der Prophet im eigenen Lande nichts tauge. Frau Nadolni konnte den Gästen hingegen erklären: „Jetzt, fast 30 Jahre nach dem Ende der DDR, kehrt diese Kunst in die ständigen Ausstellungen der Museen zurück“. Hoffentlich spricht sich diese positive Entwicklung bis Berlin vor.

Als der Vorstand unseres Vereins im Mai dem Kunstarchiv einen Besuch abstattete, sprach Frau Nadolni von ihrem Traum, eines Tages in New York zu kuratieren. Wir wissen nun, dass dies kein Seifenbläschen war.

Museum of Modern Art in New York – der Eintritt ist frei (Foto: Wikipedia)

vom: 29.06.2018