Der Maler Ronald Paris ist am 17. September 2021 in seinem Haus in Rangsdorf gestorben. Er wurde 88 Jahre alt. Mit Paris geht ein bedeutender Künstler, der um die Wahrheit rang, der wahrhaftig sein wollte. Die DDR und der Sozialismus waren ein Hintergrund seines Schaffens, die Welt in ihrer Zerrissenheit zwischen Willkür, Gewalt und Schönheit ein weiterer. Dennoch war er nicht verzweifelt: „Alle Verhältnisse sind nur Verhältnisse. Sie sind von Menschen gemacht und können von Menschen verändert werden.“
Ronald Paris hinterlässt ein großes Werk. Neben den Arbeiten in Museen und Galerien bewahrte er in seinem Haus noch 150 Bildwerke auf. Mit Paris geht ein Künstler, der Freunde und Kollegen wie Hanns Eisler, Harry Kupfer, Heiner Müller, Franz Fühmann, Inge Keller, Ernst Busch oder Herbert Sandberg malte und zeichnete, sich in seinem Werk von ihnen inspirieren ließ. Wie sie gehört er zum kulturellen Gedächtnis Ostdeutschlands, das es zu bewahren gilt. Matthias Platzeck zeichnete den Maler im Jahre 2013 für sein Lebenswerk mit dem Ehrenpreis des Brandenburger Ministerpräsidenten aus.
Im Sommer 2020 sahen wir in der Galerie Schloss Biesdorf seine letzte Personalausstellung „Bilder vom Sein“. Trotz der Corona-Beschränkungen besuchten viele Menschen die Ausstellung und setzten sich mit seinem Werk auseinander. Es war nun der Abschied.
(Axel Matthies)